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A - Das A-Z der klassischen Herrenmode

Fachbegriffe klassischer Herrenmode – Buchstabe A

Wer klassische Herrenmode liebt, weiß: Hinter jedem Detail steckt Geschichte, Handwerk und Stilbewusstsein. Gerade bei Vintage-Stücken machen die feinen Fachbegriffe den Unterschied, weil sie erzählen, wie gut ein Sakko geschnitten, verarbeitet und getragen wird. In diesem Beitrag klären wir die wichtigsten Begriffe mit A, die jeder echte Kenner kennen sollte.

1. Anzug – Suit

Der Inbegriff klassischer Herrenmode. Bestehend aus Sakko und Hose (gelegentlich ergänzt durch eine Weste), meist aus identischem Oberstoff. Unterschieden wird nach Knopfanzahl, Reversform, Schnitt (z. B. British, Neapolitan, American) und Verwendung (Business, Semi-formal, Formal).

2. Aufgesetzte Tasche – Patch Pocket

Eine sichtbar außenliegende Tasche, meist am Sakko. Charakteristisch für sportlichere Modelle, insbesondere bei ungefütterten oder ungepanzerten Sakkos aus Italien. In Kontrast zur eingearbeiteten Leistentasche. Ein Merkmal lässiger Eleganz.

3. Abnäher – Dart

Ein schmaler, meist spitz zulaufender Stoffeinschlag, der der Passform dient. Besonders am Rücken, an der Taille oder Brust von Hemden und Sakkos zu finden. Verleiht dem Kleidungsstück Form und Figurbetonung ohne elastisches Material.

4. Armausschnitt – Armhole

Ein zentraler Punkt der Sakko-Konstruktion. Ein hoch geschnittenes Armloch ermöglicht mehr Bewegungsfreiheit und sorgt für eleganteren Sitz – besonders bei Maßkonfektion. Tiefe Armhöhlen deuten auf Massenware und schwächeren Sitz.

5. Ascot - Day Cravat

Ein Ascot ist ein breites, oft gemustertes Halstuch aus feiner Seide, das locker im Halsbereich getragen und meist unter dem Hemdkragen eingebettet wird. Ursprünglich stammt der Name vom Ascot-Rennen in England, wo diese Form des Halstuchs im 19. Jahrhundert bei eleganten Herren populär wurde. Er ist weniger formell als eine Krawatte, aber stilvoller als ein offener Hemdkragen – und ein feines Stilmittel für den gepflegten Gentleman, besonders in Kombination mit Weste oder Sakko. 

6. Anzugrevers – Lapel

Der umgeschlagene Teil am Sakko. Man unterscheidet zwischen fallendem Revers (Notch Lapel), steigendem Revers (Peak Lapel) und Schalkragen (Shawl Lapel). Breite, Form und Verarbeitung sind Stil- und Qualitätsindikatoren.

7. Aufhänger – Locker Loop

Ein kleiner Stoffstreifen im Nackenbereich von Hemden oder Mänteln. Ursprünglich für das Aufhängen gedacht, heute oft nur dekoratives Detail. In der Ivy League ein Symbol für Marken wie Gant oder Brooks Brothers.

8. Aufbruch – Break (bei Hosen)

Bezeichnet den Faltenwurf der Hose auf dem Schuh. Kein Break (ohne Faltenwurf) wirkt modern und konturiert, ein Half Break ist der klassische Mittelweg. Full Break dagegen ist typisch bei traditioneller amerikanischer Silhouette.

9. Armbündchen – Cuff

Der untere Abschluss am Hemdärmel. Varianten sind Sportmanschette (Barrel Cuff), Umschlagmanschette (French Cuff) und Kombimanschette. Form, Knopfanzahl und Winkel sind kleine, aber ausdrucksstarke Details.

10. Aufdopplung – Canvas Interlining

Die textile Einlage im Sakko, die Form und Stabilität verleiht. In der klassischen Schneiderei wird Rosshaar oder Leinen per Hand eingenäht (Full Canvas). Günstigere Varianten nutzen verklebte Vlieseinlagen (Fused Construction).

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